Wie kann das Ebola Virus behandelt werden?

Derzeit wütet das Ebola Fieber in einigen Staaten im Westen Afrikas heftig. Nach offiziellen Angaben sind mehr als 1100 Personen bislang mit der gefährlichen und hoch ansteckenden Krankheit infiziert, davon verstarben schon mindestens 660 Personen. Die Zahlen der vermuteten und wahrscheinlichen Infektionen mit dem Ebola Virus sind noch höher. Vor wenigen Tagen wurde dann von der WHO, der Weltgesundheitsorganisation, der Internationale Gesundheitsnotfall ausgerufen. All diese Tatsachen sind den meisten Menschen bereits aus der Presse bekannt, doch nur wenige Menschen wissen, ob und wie das Ebola Virus eigentlich behandelt werden kann.

Behandlung Ebola Virus

1. Symptomatische Therapie
Momentan gibt es keine zugelassenen Medikamente gegen das Ebola Virus und die Erkrankung kann nur symptomatisch therapiert werden. Dazu werden die Patienten isoliert und intensivmedizinisch betreut, um die einzelnen, lebensbedrohlichen Symptome der Krankheit effektiv zu behandeln. Da unter Ebola Fieber leidende Patienten häufig mit Durchfall und Erbrechen zu kämpfen haben, muss eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gewährleistet werden. Dies wird durch die Versorgung mit Elektrolyten erreicht. Auch Leber – oder Nierenfunktionsstörungen zählen zu den möglichen Symptomen des Ebola Fiebers. Bei einem drohenden Organversagen müssen zügig Gegenmaßnahmen wie die Dialyse bei Nierenversagen eingeleitet werden. Große Probleme stellt auch die Behandlung des hohen Fiebers und möglicher innerer Blutungen dar. Bei sehr hohem Fieber erhalten die Erkrankten fiebersenkende Mittel. Teilweise werden Ebola Patienten auch Antibiotika verabreicht, um den geschwächten Körper vor Folgeinfektionen zu schützen. Die Blutgerinnung der Betroffenen muss regelmäßig kontrolliert werden. Viele dieser Maßnahmen, wie die Dialyse, sind in den vom Ebola betroffenen Gebieten aufgrund der schlechten, medizinischen Versorgung nur schwer zu gewährleisten. Hier muss die Hilfe internationaler Organisationen greifen. Die Verabreichung von antiviralen Medikamenten hat bislang nicht zum gewünschten Erfolg geführt.

2. Präventive Maßnahmen
Bei der Bekämpfung des Ebola Virus sind präventive Maßnahmen von großer Wichtigkeit, um die weitere Verbreitung der Erkrankung zu verhindern. Die Patienten müssen isoliert werden und ein direkter, ungeschützter Kontakt sollte möglichst vermieden werden. Pflegepersonal kann sich durch Schutzanzüge vor einer Ansteckung bewahren. Selbstverständlich müssen auch die Hygienevorschriften strengstens eingehalten werden. Auch bei dem Umgang mit Verstorbenen muss mit größter Sorgfalt vorgegangen werden.

3. Experimentelle Therapien
Bei der aktuellen Ebola Epidemie sollen noch nicht zugelassene Medikamente zum Einsatz kommen. Auch die Weltgesundheitsorganisation hat sich dafür ausgesprochen, das gefährliche Virus mithilfe von Medikamenten, die bislang nur an Tieren getestet wurden, zu bekämpfen. Bei zwei infizierten US – Amerikanern wurde solch ein Medikament scheinbar erfolgreich verabreicht. Bei den infrage kommenden Medikamenten handelt es sich um unterschiedlich wirkende Präparate. Eines von ihnen enthält drei verschiedene Ebola Virus Antikörper, die gentechnisch hergestellt wurden und per Spritze verabreicht werden.

Ein anderes vielversprechendes Medikament basiert auf einem Verfahren, das RNA-Interferenz genannt wird. Bei diesem Verfahren werden Stränge von genetischem Material, welches dem Virus Erbgut gleicht, in die körpereigenen Zellen geschleust, wo sie gezielt ein wichtiges Viruseiweiß blockieren sollen.

Auch an der Entwicklung von Impfstoffen gegen das Ebola Virus wird fieberhaft gearbeitet. Ob die Therapie mit noch nicht zugelassenen Medikamenten nun ethisch vertretbar ist oder nicht, ist eine schwierige Frage. Eine ganz andere Frage ist, ob diese Medikamente tatsächlich den Virus bekämpfen können und ob genügend Medikamente vorhanden sind, um den Menschen in Westafrika helfen zu können.

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